«Achtsamkeit ist die Königin aller heilsamen Geisteszustände.»
Achtsamkeit ist gegenwärtig in aller Munde und hat ein grosses Bedeutungsspektrum. In den letzten Jahrzehnten aus der buddhistischen Herzgeistesschulung zu uns in den Westen gekommen, heisst es – direkt übersetzt – eigentlich schlicht «sich erinnern». Sich immer wieder zu erinnern, gegenwärtig zu sein: In Offenheit gegenwärtig zu sein mit dem, was wirklich ist. Mit dem, was in mir ist und auch mit dem, was um mich herum passiert. Das «Aussen» ist häufig sehr laut und zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Darum ist es umso wichtiger, dass wir die Fähigkeit schulen, auch einen Teil unserer Wahrnehmung bei unserem inneren Klima zu halten.
Diese Qualität finden wir auch als zentralen Wert in der Komplementärtherapie: Selbstwahrnehmung. Denn nur auf das, was wir bewusst bemerken, können wir bewusst Einfluss nehmen. Wenn wir unsere Fähigkeit schulen, stets ein liebevolles Auge auf unser inneres Klima zu haben, gewinnen wir an Einflussmöglichkeiten. Wir merken beispielsweise früh genug, wenn wir uns verspannen und eine Pause brauchen, von der Arbeit oder einem anspruchsvollen Gespräch. Oder wir werden gewahr, welches Essen und welche Kontakte uns wirklich gut tun, oder eben weniger. Darum bezeichnet Jack Kornfield die Achtsamkeit zurecht als «Königin»: Durch sie gewinnen wir Einfluss auf unser Leben – und unsere Gesundheit.